OGM-Sonntagsfrage und Vertrauensindex NÖ
Kommentar von Wolfgang Bachmayer
In Niederösterreich sind Ende Jänner zwar „nur“ Gemeinderatswahlen, aber die steirischen Landtagswahlen, bei denen kein Stein auf dem anderen blieb und der starke Einfluss der ÖVP NÖ auf die Bundes ÖVP waren Grund genug, in der NÖ-Wählerschaft den Stand der Landesparteien und das Vertrauen in die LandespolitikerInnen zu messen.
Hauptergebnis vorweg: die schweren Verluste der ÖVP und starken Gewinne der FPÖ bei den NRW und in den darauffolgenden Landtagswahlen (vor allem in der Steiermark) setzen sich in NÖ „nur“ in etwas abgeschwächter Form fort. Das liegt aber auch daran, dass die ÖVP schon bei den NÖ-Wahlen im Vorjahr fast 10 Prozentpunkte verlor, die FPÖ 9% gewann und die SPÖ 3% verlor.
In der aktuellen Sonntagsfrage zu Landtagswahlen in NÖ liegt die ÖVP mit 35% (minus 5%-Punkte im Vgl. zu den NÖ-LTW 2023) weiter vor der FPÖ, die auf 27% zulegt (plus 3% zum Vorjahr). Die SPÖ NÖ erreicht 22% (plus 1%), die NEOS und die Grünen liegen mit je 7% gleichauf, (Grüne minus 1, NEOS gleich), andere bei 2%.
Auch das Vertrauen in die LandespolitikerInnen hat sich deutlich verschlechtert:
Während Johanna Mikl-Leitner im Jahr 2005 einen maximalen Vertrauenssaldo von plus 31 Punkten erreichte, liegt sie aktuell mit einem Vertrauenswert von plus 11 Punkten auf dem 2. Platz und wird von ihrem Regierungsmitglied Ulrike Königsberger-Ludwig, die SPÖ-Landesrätin für Gesundheit, Soziales, Jugend und Kinder, überholt. Die anderen VP-Landesräte Pernkopf, Teschl-Hofmeister und Schleritzko und sowie Landtagspräsident Wilfing folgen auf den Plätzen im Vertrauensplus.
Im Vertrauensminus liegen die Regierungspartner der FPÖ (wobei hier auch die Ausgrenzung der FPÖ durch ÖVP-Bundespolitiker mitspielen dürfte, die ja selbst fast zur Gänze aus NÖ kommen) und die Chefinnen der NEOS und der Grünen.
Einen guten Vertrauenswert erreicht übrigens der St. Pöltner (SP-) Bürgermeister Matthias Stadler mit einem Vertrauenssaldo von plus 9 Punkten, während sein Wr. Neustädter Amtskollege Klaus Schneeberger (auch weil ehemaliger VP-Klubobmann?) im Minus liegt.
Bemerkenswert ist der geringe Bekanntheitsgrad des FP-Landesrates Christoph Luisser, auch die Bekanntheit der Klubobleute ist gering.
Methodik: Für den Vertrauensindex NÖ Landespolitiker wurden von OGM 823 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Niederösterreicher im Zeitraum 2.-4. Dezember 2024 befragt. Maximale Schwankungsbreite ± 3,4%.
Links zu Medienberichten: ORF, Presse, Kurier, Kronen Zeitung, Niederösterreichische Nachrichten, Salzburger Nachrichten, Oberösterreichisches Volksblatt, Puls24