Teuerung am Land um 40% höher als in der Stadt
Höhere Abhängigkeit vom PKW als Inflationstreiber
Kommentar Johannes Klotz/OGM
Die Inflationsrate ist in Österreich im Jänner auf 5,0% geklettert – so hohe Werte wurden zuletzt in den 1980er-Jahren gemessen. Vor der Teuerung sind aber nicht alle gleich, besonders betroffen sind Haushalte in gering besiedelten Gebieten, wo die Teuerung sogar bei 5,6% lag, wie von OGM und der APA ausgewertete Daten zeigen (Quelle: VPI und Konsumerhebung der Statistik Austria). Anders als beim Klimabonus ist beim jetzt finalisierten Energiekostenausgleich jedoch keine regionale Abstufung vorgesehen.
Nachdem in den ländlichen Regionen vor einem Jahr in Folge der ausgefallenen Wintersaison die Arbeitslosigkeit vor allem bei Frauen stark gestiegen war, schlägt dort jetzt die Teuerung verstärkt zu. Denn auf Grund des schwächer ausgebauten Öffi-Netzes sind die Landbewohner stärker vom eigenen Pkw abhängig und legen mit diesem auch weitere Wege zurück (Stichwort Berufspendeln), weshalb die stark gestiegenen Spritpreise ein besonders großes Loch in deren Geldbörsen reißen.
Während etwa in Wien auf einen Haushalt statistisch gesehen nur 0,8 Pkws kommen, sind es in der Oststeiermark, im Waldviertel und im Südburgenland mehr als doppelt so viele. Auch von den steigenden Haushaltsenergiepreisen sind die ländlichen Regionen wegen Einzelbauweise und schlechterer Dämmung verstärkt betroffen. Ohne Verkehr und Energie wäre die Inflation am Land und in der Stadt dagegen praktisch gleich.
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