APA/OGM Vertrauensindex EU-Länder
Die skandinavischen Länder und die Niederlande genießen das größte Vertrauen der ÖsterreicherInnen: Bild von sozialem Frieden, Korrektheit, wenig Korruption, PISA-Vorbilder, wenig Skandalnachrichten in Österreich zu hören.
Zu dieser Spitzengruppe konnte nun Deutschland mit einem deutlichem Zuwachs von 13 Vertrauenspunkten aufschließen, was sicherlich mit dem Bild Deutschlands in der EURO-Krise in Verbindung steht (Hort der Stabilität, wichtigste Stimme Europas, Sparpolitik, etc).
Österreich erreicht einen Vertrauenswert von plus 66 Punkten (Differenz aus positiven und negativen Nennungen) den gleichen Wert wie Deutschland und liegt rund 10 Punkte hinter den skandinavischen Ländern zurück. Natürlich haben die Österreicher zu ihrem Heimatland die größte Bindung, ein geringerer Vertrauenswert als die skandinavischen Länder erklärt sich wahrscheinlich durch die anhaltende Politikverdrossenheit, politische Affären und dem allgemein gesunkenen Vertrauen in die staatlichen Institutionen wie Justiz oder Schule.
Mit deutlichem Abstand folgen die westeuropäischen Länder Großbritannien, Belgien und Frankreich. In dieser Gruppe fällt Irland mit einer enormen Verbesserung um 17 Vertrauens-punkte auf, was wahrscheinlich mit Berichten über die erhoffte Bewältigung der Krise aus eigener Kraft zu tun hat.
Eine weitere Gruppe mit Ländern mit knappen Plus- oder Minuswerten betrifft den ehemaligen kommunistischen Ostblock mit Nachbarstaaten Österreichs (Slowenien, Slowakei, Tschechien) und die baltischen Länder. Eine Ausnahme ist hier Ungarn, das mit minus 15 Punkten am meisten von allen EU-Mitgliedern Vertrauen verliert, offensichtlich in Zusammenhang mit den innenpolitischen Entwicklungen und Affären in Ungarn.
In der Schlussgruppe des Vertrauens liegen jene Länder, die im Mittelpunkt der EURO-Krise und Schuldendiskussion stehen: Griechenland (Schlusslicht im Vertrauensranking mit minus 76 Vertrauenspunkten), Italien, Spanien, Portugal und Zypern. Darunter mischen sich Rumänien und Bulgarien, die von den Österreichern mit Misswirtschaft, Korruption und Kriminalität in Verbindung gebracht werden.
Den Bericht dazu finden Sie hier