APA/OGM Vertrauensindex BundespolitikerInnen
Der Befragungszeitpunkt nach koalitionärer Verkündigung des Transparenzpakets war aber vor allem für die ÖVP-Riege und insbesondere Vizekanzler Spindelegger kurz nach seiner Österreich-Rede sehr günstig.
Die ÖVP konnte sich vom Imagetief im Zuge der Korruptionsausschusses mit aktiver Themensetzung bei Transparenz, Parteienfinanzierung und direkter Demokratie zum aktuellen Zeitpunkt der Umfrage befreien. Michael Spindelegger konnte daher seit Februar fünf Vertrauenspunkte zulegen und damit zu seinen Ministern Töchterle und Mitterlehner aufschließen, die seit längerem die besten Vertrauenswerte der Regierung haben.
Auch Maria Fekter konnte sich von ihren Tiefstwerten im Zuge von Budgetkritik und Mängelvorwürfen am Sparpaket erholen, ebenso wie ihre Nachfolgerin als Innenministerin Mikl-Leitner (wahrscheinlich auch wegen ihrer härteren Linie bei Schengen und Grenzschutz). Beide Ministerinnen liegen aber trotz sichtbaren Vertrauensgewinnen noch immer klar im Vertrauensminus
Auch HC Strache, im Februar noch zurückgefallen infolge der Kritik an seinen Aussagen beim WKR-Ball, legte deutlich zu, verbleibt aber ganz deutlich im Vertrauensminus.
Sinkende Vertrauenswerte fallen bei den Ministerinnen Karl (Justizkritik) und Schmied auf, bei der die Kritik an der Zentralmatura und die zunehmende Debatte um AHS und NM die Ursache sein dürfte.
Auch Verteidigungsminister Norbert Darabos muss nach einer kurzen Erholung seines öffentlichen Images eine weitere Verschlechterung seines Vertrauensminus hinnehmen, möglicherweise in Folge der wieder etwas zunehmenden Debatten um die Einführung eines Berufsheeres bzw. wegen Vorwürfen an einer Aushöhlung und „Entwaffnung“ des Bundesheeres.
An der Spitze und am Ende der Vertrauenspyramide ändert sich dagegen seit Jahren mit zwei Präsidenten praktisch nichts: Bundespräsident Heinz Fischer liegt liegt ebenso deutlich voran wie Nationalratspräsident Martin Graf zurück, in beiden Fällen sind sogar die numerischen Vertrauensgrade (errechnen sich aus dem Saldo des prozentuellen Ergebnisses von „ich habe Vertrauen zu …“ und „ich habe kein Vertrauen zu …“) mit 54 bzw. 52 Prozentpunkten fast ident. In einem Fall steht jedoch ein Plus davor, im anderen ein Minus.
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